Anja Beran Klassik Tour – Feine Hilfengebung
-vom Orchester der Hilfengebung und warum Reiten ein bisschen so ist, wie Spagat lernen-
Gestern Abend war ich beim Fachvortrag mit Anja Beran in Gerstetetten. Sie referierte über das klassische Reiten mit feinen Hilfen und ging dabei auch auf die Rolle des Reitersitzes ein. Durch zahlreiche Anekdoten und anschauliche Beispiele war der Abend sehr kurzweilig. Außerdem konnte ich durch das zufällig sehr passende Thema noch das ein oder andere für die im Dezember anstehende Theorie-Adventsseminarreihe mitnehmen.
Ein kleiner Auszug: Das Pferd muss eine Hilfe des Reiters zunächst einmal VERSTEHEN. Im nächsten Schritt muss es diese umsetzen WOLLEN. Und als letztes muss es die Hilfe auch umsetzen KÖNNEN. Anja Beran führt hierfür gerne folgendes Beispiel an: Jemand fordert mich auf, ein Spagat zu machen. Ich verstehe, was ich tun soll. Ich will es auch tun – Spagat zu können ist super und beeindruckend. Aber das heißt eben noch lange nicht, dass ich es tatsächlich kann. Und jetzt sitzt da dieser Mensch auf dem Rücken des Pferdes, das Pferd versteht und will die Hilfe umsetzen. Aber es ist körperlich unter Umständen einfach (noch) nicht in der Lage, die Hilfe auszuführen.. und jetzt kommt der Reiter mit den Hilfszügeln. Also ich will beim Lernen eines Spagates sicher nicht mit Zwang nach unten gedrückt oder gezogen werden. Bis man ein Spagat korrekt und ohne Schaden zu nehmen ausführen kann, ist nachhaltiges und langwieriges Training nötig. Den Pferden geht es nicht anders.
Nicht zuletzt für derartige anschauliche und klare Beispiele sind die Vorträge von Anja Beran immer wieder hörenswert.
No Comments